Nach einem organisierten Spielaufbau gilt es einen Mitspieler vor der gegnerischen Abwehrkette anzuspielen und von dort im Rücken der Abwehr zu kommen. Das Kombinationsspiel zwischen Spielaufbau und Ballbesitz vor der Viererkette wird als Übergangsspiel bezeichnet. Die letzten Pässe die dann zu einem Ballbesitz im Rücken der gegnerischen Abwehr führen, werden als Erspielen einer Torchance bezeichnet.
In diesem Artikel wird beschrieben, wie man sein Übergangsspiel durch eine sichere Ballzirkulation verbessern kann. Alle Spielformen sind so gestaltet, dass sie mit einem Trainer umsetzbar sind und dieser Trainer zusätzlich noch alle Spieler im Blick hat. Die technische Grundvoraussetzung für die sichere Ballzirkulation lernen die Spieler in den beiden ersten Phasen eines Trainings gemäß dem Turbo-Lernfußball: Passspiel mit dem Schwerpunkt Spiel über den Dritten und Schnelligkeit mit dem Schwerpunkt Beschleunigung / Technik.
Bei der Ballzirkulation ist die Vororientierung elementar. Vor dem Zuspiel sollte der Spieler schon seine Passoptionen kennen, um den Ball ohne Zeitverlust weiterleiten zu können. Bei engen Spielsituationen sollte zwecks Raumgewinn eine Spielverlagerung erfolgen. Ohne Ball müssen die Spieler immer bestrebt sein, durch entgegen- und wegstarten, Anspielstationen zu schaffen. Zuspiele die man direkt auf einen dritten Spieler klatschen lässt sind für den Gegner schwer abzufangen. Bei einem Zuspiel, dass einem erlaubt in Spielrichtung aufzudrehen (Raum im Rücken) wird eine Ballan- und -mitnahme nach hinten absolviert und die Mitspieler signalisieren dem Passempfänger den freien Raum mit dem Kommando „Dreh“. Flache Vertikalpässe werden maximal druckvoll gespielt und möglichst dem Querpass vorgezogen.
Durch eine sichere Ballzirkulation und dem Bestreben einen Mitspieler mit Raum im Rücken anzuspielen, gelangt man schrittweise zum gegnerischen Tor. Erreicht man den Bereich vor der Viererkette, kann man durch einen geschickten Spielzug im Rücken der Abwehr gelangen. Die Spielzüge unterscheiden sich je nachdem ob man mit einem oder zwei Stürmer spielt und ob man sich zentral oder außen befindet. Die möglichen Spielzüge für eine zentrale Position kann man den folgenden Grafiken entnehmen.
Nachfolgend werden zwei Spielformen gezeigt die in der dritten Phase des Trainings (Turbo-Lernfußball) absolviert werden und eine Verbindung zwischen Ballzirkulation und dem Erspielen von Torchancen herstellen. Je nach praktizierter Grundformation (ein oder zwei Stürmer) unterscheiden sich die Spielformen leicht. Zwei Teams spielen auf Ballhalten gegeneinander. Nach einer gewissen Anzahl an Passfolgen wird ein Stürmer gegen aktive Verteidiger angespielt. Gemäß den vorgestellten Spielzügen versuchen die Offensivspieler sich nun gegenüber den Verteidigern durchzusetzen.
Ein Feld (25 x 15 Meter) aufbauen und dritteln. Jeweils 15 Meter hinten den Längsseiten eine Ziellinie markieren.
Zwei ST und vier IV bestimmen. Die restlichen Spieler spielen im Feld in zwei Teams gegeneinander auf Ballhalten. Je nach Leistungsstand neutrale Spieler bestimmen. Ein ST und zwei IV postieren sich jeweils in den Raum zwischen Längsseite und Ziellinie.
Erreicht ein Team im Feld 5 (8) Passfolgen, so darf ein Spieler über eine Längsseite des Streifens dribbeln. Zwei Mitspieler laufen in die gleiche Richtung mit (jeweils aus einem anderen Drittel). Das gegnerische Team setzt nicht nach. Die Angreifer versuchen entweder mittels eines Longline-Balls, Doppelpass oder einem Pass durch die Lücke zwischen den beiden IV über die Ziellinie zu kombinieren. Abseits beachten.
Sobald ein Team über die Längsseite dribbelt, erhält das Verteidiger-Team direkt den nächsten Ball.
Spieleranzahl: 14–18 Spieler.
Wettbewerb: Für jedes Überdribbeln der Ziellinie gibt es einen Punkt.
Tipp: Für einen Pass durch die Lücke absolviert ST einen Bogenlauf und schirmt das Zuspiel mit seinem Körper ab.
Organisation & Ablauf (2 ST)Ein Spielfeld (25 x 45 Meter) in drei Drittel teilen.
Zwei IV und vier ST bestimmen. Die restlichen Spieler spielen im mittleren Drittel in zwei Teams gegeneinander auf Ballhalten. Je nach Leistungsstand neutrale Spieler bestimmen. Ein IV und zwei ST postieren sich jeweils zentral auf der Grundlinie.
Erreicht ein Team 5 (8) Passfolgen, so darf ein Spieler in eine Endzone Richtung den ST dribbeln. Das gegnerische Team setzt nicht nach. Die drei Angreifer versuchen nun entweder mittels Doppelpass, Klatsch-Steil oder Andribbeln-Hinterlaufen über die Grundlinie zu kombinieren. Abseits beachten.
Sobald ein Spieler in eine Endzone gedribbelt ist, erhält das Verteidiger-Team direkt den nächsten Ball.
Spieleranzahl: 14–18 Spieler.
Wettbewerb: Für jedes Überdribbeln der Grundlinie gibt es einen Punkt.
Tipp: Klatsch-Steil spielt man, wenn der IV aggressiv in die Balleroberung geht. Ist der IV dagegen eher passiv, wird dieser vom angespielten ST angedribbelt und der Passgeber hinterläuft den ballführenden ST.